Systemische Familienaufstellung

 

Die Familienaufstellung ging aus der systemischen Familienforschung um 1950 in Palo Alto, USA,

hervor. Unter Virginia Satir entstand damals das erste familientherapeutische Ausbildungspro-

gramm in den USA. Der neue Ansatz: Die Symptome eines Familienmitglieds werden als Ausdruck

krank machender Familienprozesse betrachtet. Deshalb wird die ganze Familie (das sogenannte Familiensystem) eines Klienten in die Behandlung mit einbezogen.

 

Im Vorfeld der Aufstellung wird mit dem Klienten sein Anliegen besprochen und eine daraus

resultierende Frage erarbeitet.

 

Unter systemischer Familienaufstellung verstehe ich zunächst einmal eine Aufstellung der

Stellvertreter der Familienmitglieder im Raum. Sie kann mit Menschen, aber auch mit Figuren

erfolgen.

 

Der Klient stellt z.B. die für die Lösung seiner Fragestellung relevanten Menschen (Stellvertreter)

im Raum auf, die sich in ihre Rolle einfühlen. Aus dem aufgestellten System kommende

Probleme und Gewohnheiten können durch Fragen, die der Aufstellungsleiter den Stellvertretern

während der Aufstellung stellt, nach und nach bewusst erkannt werden. Durch die Antworten auf

die Fragen können im Aufstellungsbild Erkenntnisse entstehen, die entlastend wirken.

Der Aufstellungsleiter begleitet dabei auch die innere Verwandlung des Klienten. Schließlich ent-

steht am Ende der Aufstellung ein neues Bild, das am kraftvollsten durch das unmittelbare

Anschauen wirkt. Dieses Bild entfaltet seine Wirkung in der Seele des Klienten. Alles, was durch

dieses Bild bewusst wird, kann neu erkannt und gelernt werden.

 

Allein die durch die Erkenntnishaltung entstehende neue Sichtweise des Klienten übt Einfluss

auf das gesamte (Familien-)System aus. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis eine spürbare

Wirkung einsetzt.

 

Ich arbeite nach der von der Akademie Vaihingen weiterentwickelten Methode der Familienauf-

stellung, die vom anthroposophischen Menschenbild ausgeht. Im folgenden Schaubild soll dies

veranschaulicht werden.

 

Anthroposophisches Verständnis der Aufstellungswirkung